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1. Für Seminare - S. 559

1912 - Breslau : Hirt
Von der Kugelgestalt der Erde. [11] 559 nationskreis (Pf) schneiden ein sphärisches Dreieck Ä Ob aus, in dem A 0 die Morgenweite, Ab die Deklination der Sonne und 2$. 0 das Komplement der geographischen Breite ist. sin A 0 : sin A B = sin B: sin 0. Da B = 1r, sin B also — 1 ist, so ist sin A 0 = S*n ■ Nennen wir die Morgenweite M, die Deklination cf, die ' 1 sin ^$.0 Äquatorhöhe 90 —P, so ist 11. Von der Kugelgestalt der Erde. §3 Die Völker des Altertums hielten die Erde für den scheibenförmigen un- beweglichen Boden des Himmelsgewölbes; doch kannten lange vor Christi Geburt die wissenschaftlich Gebildeten die wahre Gestalt der Erde. Schon Pythagoras (530 v. Chr.) behauptete die Kugelgestalt, weil er der Ansicht war, der Wohnplatz der vollkommensten Wesen müßte auch die vollkommenste Gestalt haben. Parmenides (460 v. Chr.) unterschied bereits fünf Zonen der Erdkugel. Aristoteles (384—322 v. Chr.) „bewies" die Kugelgestalt der Erde aus ihrem kreisförmigen Schatten bei Mondfinsternissen und aus der Veränderung der Polhöhe der Sterne bei nordsüdlicher Reise. Aber auch eine Scheibe, ein Zylinder und ein Kegel werfen kreisförmige Schatten, wenn ihre Achse stets der Sonne zugekehrt ist, und die zweite Beobachtung beweist nur die nordsüdliche Krümmung. Dasselbe gilt von der verschiedenen Schatten- länge gleich großer Gegenstände in verschiedener geographischer Breite. Der von Ptolemäns (150 v. Chr.) vorgebrachte Beweis, daß man von entfernten Gegenständen (Schiffen) in jeder Richtung nur die oberen Teile sieht, ist nur bei heutigen Messungsmethoden zwingend. Kleomedes (2. Jahrh. n. Chr.) verwies auf die Kreisform des freien natürlichen Horizonts, die aber als wirklich schwer zu erweisen ist. Archimedes (f 212 v. Chr.) schloß auf die kugelförmige Gestalt der Meeresoberfläche aus der Lehre vom Gleichgewicht der Flüssigkeiten. Ergänzend sind zu diesen „Beweisen" eine Reihe Beobachtungen hinzu- gekommen. Auf einer Ebene beträgt der Radius des Horizonts nicht über 4 km. Diese Kleinheit des Horizonts kann nicht in trübenden Bestandteilen

2. Für Seminare - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. I. Asien. 44 Mill. qkiii, 880 Mill. ($., 20 E. auf 1 qkrn. Fast 4^ mal so groß, nahezu doppelt so viel E., aber nicht halb so dicht bevölkert wie Europa. a) Entdecknngsgeschichte. Die Berührung zwischen Asiaten und Europäern § 91. reicht weit über unsere christliche Zeitrechnung hinaus. Das beweisen die kühnen Seefahrten und Handelsniederlassungen der Phönizier, die Gründung von grie- chischen Kolonien in Kleinasien und das Eindringen forschungseifriger Griechen in Asien, ferner der Zug Alexanders des Großen nach Indien und die Helleni- siernng Vorderasieus. Die Römer faßten ebenfalls festen Fuß in Vorderasien, und in der Kaiserzeit bestanden fraglos Handelsbeziehungen zwischen Rom und China, das Seidenstoffe zu römischen Prunkgewändern lieferte. Nach langer Pause brachte dann in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahr- Hunderts der Venezianer Marco Polo ganz Europa durch seine Berichte über die Wunder Chinas und Indiens in Erregung. 'Indes begann erst mit Vasco da Gamas Entdeckung des Seeweges nach Ostindien (1498) eine neue Zeit für die Erforschung Asiens durch die Europäer. In der jüngsten Zeit haben sich die Schweden A. E. von Nordenskiöld-durch die Umschiffung Nordasiens und Sven Hedin durch die Erforschung Jnnerasiens unvergängliche Verdienste er- worben. Von deutschen Forschern seien besonders genannt: A. von Humboldt, die Gebrüder Schlagint weit, Freiherr von Richthofen. Seit 50 Jahren sind die Russen in Nordasien, die Briten in Südasien unablässig als Entdecker und Gebietserwerber tätig. b) Lage und Umrisse. Asien, der größte Erdteil, erstreckt sich vom Äquator § 92. bis weit ins nördliche Polargebiet (78° N). Ost- und Westpunkt sind 164 Längengrade voneinander entfernt. Mit Afrika ist es durch die Landenge von Sues, mit Amerika und dem Anstralfestlande durch eine Jnselbrücke verbunden. Wie Europa, so gliedert sich Asien im 3 in drei Halbinseln: Ära- bien, Vorderindien und Hinterindien. Der 0 zählt gleichfalls drei Halbinseln: Korea, Kamtschatka und die Tschuktschen-Halbinsel, der N dagegen nur zwei: die Samojeden- und die Taymir-Halbinsel, und der W nur eine: Kleinasien. c) Größenverhältnisse. Asien ist der Erdteil gewaltiger Größenverhältnisse. An Bodenfläche nimmt er ein Drittel der gesamten Landfläche der Erde ein. Seine Gebirge sind die höchsten, seine Hoch- und Tiefländer die ausgedehntesten der Erde. , , Himalaja. Kwenlun Tienschan. Altai. n, ... "f-, br-l | . ^ Tili [Sibirisches Tief!d\ . I Tt " "r m -8000 -4-000 .0 ßrahmap. Ob - Mündg. 68. Höhenquerschnitt durch Asien in der Nähe des 70.° 0. 50fache Überhöhung.

3. Teil 1 = Grundstufe - S. uncounted

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Zur Einführung in gehobenen Knaben- und Mädchenschulen! t Chor» Gesangsschule und Liederbuch in einem und zwei Heften. Von Kantor Knotlie. M S 1. tieft 40 l»f. „Nicht „Singen*, sondern „Gesaug' will die vorliegende neue Gesangsschule beim Gebtuue zeitigen und vor allem dem planlosen Einüben ohne die geringste Kenntnis der vnoten 'ei gegenarbeiten Es sind daher die technischen fbungen und Unterweisungen so geordn dass sie sich gegenseitig durchdringen und der gesamte Lehrgang als ein festgefügtes Oar erscheint.® Einheitliches Religionsbuch von A. Faleke und Sup. I). Förster. Preis 1,10 M. Inhalt: Biblische Geschichten alten und neuen Testamentes; Luthers kleiner Katechis- mus mit-Erläuterungen und Sprüchen; 60 Kirchenlieder; 32 Bilder aus der Kirchenj-eschichte : Bibelkunde; Gottesdienstordnung; Unterseheidungslehren und Gebete. 224 Seiten. Mit 5 Karten. Anhang apart: 108 Seiten, ob. lnh exkl. Biblische Geschichte 50 Pf. Litteraturlnindliches Lesebuch in 34 Lebensbildern. Von A. Steger, Rektor. 51-! Seiten mit 2 Anhängen. Lex-Ö°. 3 M. „Abweichend von Werken ähnlicher Art bietet das Buch nicht ein Sammelsurium von Proben zur Literaturgeschichte, in der alle Dichter vertreten sind; es, ist vit-lmebr Gewicht darauf gelegt worden, nur solche Dichter in ihren Werken voi..> ;'ühr 'n, welche Vertreter bedeutender Entwick.elungsperioden der deutscheu Litteratur und der wichtigsten Oichtungs- gattnngen sind." — Das Buch, dessen Einführung in ganz Preu--sen ministeriell gestattet ist, wird bereits in etwa 100 Schulen mit bestem Erfolge benutzt. Rechenbuch für Mädchenoberklassen. Von A. Braune, Seminarlehrer. ."»0 Pf. Es berücksichtigt die Bedürfnisse des täglichen Lebens und erstrebt eine Vereinfachung ues Rechenunterrichts. " Schulgeographie für Mittel- und Mädchenschulen iu zwei Heften mit vielen Holzschnitten und Typenbildern. Von A. Tiomnau, Seminarlehrer. Die beiden vorstehenden Hefte beabsichtigen ausschliesslich den Bedürfnissen der Mittel- und höheren Mädchenschulen zu dienen. Die meisten geographischen Lehrbücher berücksich- tigen entweder nur die höheren Schulen, oder sind für Vo 1 k sschulanstalten bestimmt und daher für den angestrebten Zweck ungeeignet. — Dass daneben dieser Leidfaden als der erste, die Kulturgeographie zu ihrem Rechte kommen lässt, wild allgemein als ein Vor»ug anerkannt. Erdkunde für Volks- u. kleinere Mittelschulen --- ---- _ .' ■ in einem lieft, ea. Iss.seit, n mit30holzschnitten und Typenbilderij. kart.sopf. Y .n A. Tromnau, Seminarlehrer. Hermann Schroedel, Pädagogischer Verlag in Halle a. S. ||| Gebauer-Schwetschke'sche Buchdruckerei in Halle (Saale).

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 10

1911 - Trier : Lintz
No, 13. Faltenbildung: Falten im Gneis. Im Valders in Norwegen beim Straßenbau offen gelegte Stelle. (Nach einer photogr. Aufnahme des Verfassers.) No. 14. Faltenbildung: Faltung der devonischen Schichten im Rhöndorfer Tal im Siebengebirge. (Nach einer ptiotogr, Ausnahme des Verfassers.) — 10 —

5. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. uncounted

1912 - Breslau : Hirt
Vorbemerkungen des Verfassers. Die vierte Auflage der vorliegenden Landeskunde stellt sich als eine vollständig neue Bearbeitung dar und unterscheidet sich von der vorher- gehenden sowohl hinsichtlich der Anlage wie der Ausführung. Der Inhalt des Buches gliedert sich in drei Abschnitte, von denen der erste das Reichsland als Ganzes behandelt. Besonders ausführlich sind in diesem Abschnitt Teil Iii „Innerer Bau und Entstehungsgeschichte des Landes", Teil Iv „Gliederung und Bewässerung des Landes" und Teil Vii „Wirtschaftliche Verhältnisse" gehalten, weil sie für das Verständnis der Oberflächenformen des Landes und die Beurteilung des Einflusses der Bodenformen auf die kulturelle Entwicklung des Landes und der hohen Stellung, welche das Reichsland in wirtschaftlicher Hinsicht einnimmt, am wichtigsten sind. Der zweite Abschnitt bringt einen Überblick der Gliederung des Reichs- landes in natürliche Landschaften, wie sie sich aus der geologischen Ent- wicklung ergeben haben. Der dritte Abschnitt enthält einen kurzen Abriß der geschichtlichen Entwicklung des Reichslandes, seiner Verfassung und Verwaltung. Als Anhang ist eine statistische Tabelle gegeben, welche als Erläuterung zu dein die wirtschaftlichen Verhältnisse behandelnden Teil Vii des ersten Ab- schnittes dient. Der Bilderanhang ist ergänzt und teilweise erneuert worden. Möge das Büchlein auch in seiner neuen Form dazu beitragen, bei unserer Jugend die Kenntnis unseres schönen und so reich gesegneten Heimat- landes zu fördern und die Liebe zu ihm zu kräftigen. Straßburg i. E., im Frühjahr 1912. Prof. Dr. E. Rudolph. Vorbemerkungen des Verlegers. Die Band- und Heftausgaben der E. von Sepdlitzschen Geographie sind bisher in etwa 3 Millionen Exemplaren verbreitet worden; verhältnismäßig sehr stark sind diese in den verschiedenen Schulen des Reichslandes eingeführt. Im Anschluß an die einzelnen Ausgaben, wie auch als selbständiges Büch- lein, hat sich die vorliegende Landeskunde^) viele Freunde erworben. Den Herren Direktoren und Fachlehrern sowie den Schuloorsteherinnen und Fachlehrerinnen, die den „Seydlitz" behufs etwaiger Einführung zu prüfen )en, stelle ich gern ein Exemplar der in Betracht kommenden Aus- nebst der Landeskunde unberechnet zur Verfügung. Ich bitte jedoch darum, iche Wünsche unter Angabe der Schulgattung entsprechend zu begründen, Verzögerungen durch Rückfragen vermieden werden. Für welche An- die verschiedenen Ausgaben der Seydlitzschen Geographie bestimmt Dolle man aus der Übersicht auf Seite 4 dieses Umschlages ersehen, es lau, im Frühjahr 1912. Ferdinand Hirt. Alle Rechte vorbehalten! diese Landeskunde wird auf Verlangen mit den Ausgaben A und B des itz", in deren Neubearbeitungen die Behandlung des Stoffes nach landschast- Prinzip durchgeführt wurde, zusammengebunden geliefert. Die Preise sich alsdann wie folgt: Ausgabe A (Seydlitz -Oehlmann, 24. Bearbeitung) 1.90 J(, Ausgabe A ^Seydlitz-Tronnier, 25. Bearbeitung) 2.15 M, Ausgabe B (Seydlitz - Oehlmann, 22. Bearbeitung) 3.90^, Ausgabe B (Seydlitz -Rohrmann, 23. Bearbeitung) 3.90^. Einzelpreis dieser Landeskunde steif geheftet 99 9$. Guj^-jr t

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 323

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Vierte Abtheilung. Das Wichtigste aus der astronomisch-physikalischen Geo graphie. 8 120. Kurzer Ueberblick der astronomischen Entdeckungen. Die Völker des Alterthums ließen sich von dem Scheine zum Glauben verleiten, daß die Erde der Kern des Weltalls und in Rnhe sei, daß die Sonne, der Mond und die Gestirne sich um die Erde bewegen, und daß die Erde den Mittelpunkt des Weltalls bilde. Sie hielten es dabei für eine entschiedene Bevorzugung, auf der Mitte der Erde zu wohnen. So glaubten die Inder, ihr Götterberg Meru bilde das Centrum der von Ge- birgen eingefaßten, auf dem Weltmeer schwimmenden Erdfcheibe und jenseit des Himalaya beginne bereits der Ocean. Die Juden dachten sich in Jesaias Zeit (777 v. Chr.) , die Erde sei eine vom Meere umflossene, von Säulen getragene Platte, in deren Mittel- punkt Jerusalem liege. Homer, welcher vor Jesaias lebte, hält die Erde für eine Scheibe, welche vom Ocean umflossen sei. „Ueber sie gespannt ist die feste Wölbung des Himmels, welcher auf Säulen ruht und unter wel- chem Helios und Selene, die Hyaden und Plejaden, die große Kraft des Orion und die Bärin, die immer den Orion sieht und von allen Gestirnen allein niemals in den Ocean hinabsteigt, auf Wagen dahinrollen. Helios steigt des Morgens aus dem Ost-Oceau herauf, umfährt die krystallene Feste in höherem oder niederem Bogen, und senkt sich am Abend im W. in den Ocean, von wo er auf goldenem Kahn über N. zurück nach O. fährt, um des andern Tags seinen Laus wieder zu erneuern." Homer hielt Griechen- land für die Mitte der Erde; seine Vorstellungen hielten sich bis zum 6. Jahrh, vor Chr., obwohl schon früher die Chaldäer in Babylon (§ 114) richtigere Ansichten vom Weltall gehabt haben müssen, welche den Griechen und Römern erst später bekannt wurden. Thales aus Milet, einer der 7 Weltweisen Griechenlands (600 v. Ehr.), verstand es bereits, eine Sonnen- finsterniß zu berechnen; er hielt das Himmelsgewölbe für eine hohle Kugel, welche den platten Erdkörper sammt der Luft über und unter dem Meere umschließe. Um 550 v. Chr. vermuthete Pythagoras von Samos die Kugel- gestalt der Erde, worüber freilich der griechische Geschichtsschreiber Herodot (450) lächelt. Aber Aristoteles von Stagira (350) pflichtete dem Pythagoras vollkommen bei und lehrte: „Das Wasser sucht immer die niedrigste Stelle, die dem Mittelpunkt der Erde am nächsten liegt; es kann mithin an keinem

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 324

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
324 Orte der Erde höher, als einem andern stehen, sonst würden die höher stehenden Theile nach den niedern fließen und sich ins Gleichgewicht setzen. Aber wenn alle Theile der Oberfläche des Meeres gleich weit von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt sind, so muß die Gestalt des Meeres die der Kugel sein, weil nur bei einer Kugel alle Theile der Oberfläche gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind." Aristoteles dachte sich aber diese Erdkugel frei in der Luft schwebend und unbeweglich. Einen bedeutenden Fortschritt in der Himmelskunde niachten die alexandri- nischen Gelehrten. Schon Ercitostheues (240 v. Chr.) lehrte, das Weltge- bäude drehe sich uni eine Achse, welche man als grade Linie vom Polarstern durch den Mittelpunkt der unbeweglichen Erdkugel bis zum Südpol des Himmels gezogen denken müsse. Ein Jahrhundert nach ihm lebte der Koper- nikus der alten Welt, Aristarch von Samos; er behauptete, „die Erde drehe sich um sich selbst und in einem schiefen Kreise um die Sonne." Abermals 100 Jahre später lebte der größte.astronom des Alterthums, Hipparch von Nicaea; er bestätigte die Lehre des Aristarch und fand, daß die Erde keines- wegs im Mittelpunkte der kreisförmigen Sonnenbahn stehe, daß die Tag- und Nachtgleichen am Himmelsäguator von O. nach Wl fortrücken und daß der Mond in seinen Bewegungen große Ungleichheit darbiete. Da sie aber ihre Behauptungen mit zu wenig schlagenden Beweisgründen gegenüber der festgewurzelten alten Ansicht unterstützen konnten, so gerieth die Wahrheit allmählich in Vergessenheit, besonders da man aus falscher Ueberzeugung, Etwas besser zu verstehen, die Lehren des Pythagoras, Aristoteles und der Alexandriner, sowie ihrer Vertheidiger und Anhänger lächerlich zu machen sich nicht entblödete. Die Folgerungen aus der Kugelgestalt der Erde, wo- zu auch die Lehre von den Antipoden (S. 9) gehörte, waren es insbeson- dere, welche den römischen Dichter Lnkretius (50 v. Chr.) und den griechi- schen Geschichtschreiber Plntarch (50 n. Chr.) veranlaßterr, sich über die Philosophen lustig zu machen, welche lieber die Menschen taumelnd und wie Betrunkene schief und nach allen Richtungen von einander abweichend und gleich Eidechsen und Maden am untern Theil der Erde kriechen lassen wollen, als ihren närrischen Vorstellungen zu entsagen. Um 130 n. Chr. trat der letzte große Astronom des Alterthums auf, Ptvlemiius aus Pelusium in Aegypten. Aus der Grundlage der damals all- gemein herrschenden Ansicht sammelte er in seinem Werke, welches in der arabischen Uebersetzung „Almagest" heißt, die Lehren der Astronomen, und bildete daraus „das Lehrgebäude des ptolemäischen Systems." Die Grund- züge desselben sind: Die Erde steht im Weltall still in der Mitte von mehreren eoncentrischen Kreisen oder Sphären (Hohlkugeln), in welchem sich der Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn, die 7 Planeten der Alten, bewegen. In der achten Sphäre bewegen sich alle Fixsterne. Eine 9. und 10. nahm er an, um die von Hipparch gefundene Präeession (Vorrücken) der Tag- und Nachtgleichen zu erklären, und endlich noch eine 11., welche als primum mobile alle andern umschloß und alle 10 innern Sphären jeden Tag von O. nach W. um die stillstehende Erde herumführte. Dadurch erklärte er die Entstehung von Tag und Nacht; um aber die Jahreszeiten erklären zu können, mußte er der Sonne noch in ihrer Sphäre eine eigenthümliche, schraubenförmige jährliche Bahn zuer-

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. V

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
V für den Unterricht ein lebenskräftiger Eifer der Schüler gewonnen wird. Zwei vollständige Jnhaltsregister sind ebenfalls neu hinzu- gekommen. Daß sich schließlich der Verfasser bemühte, neue For- schungen auf dem Gebiete der geographischen Wissenschaft, soweit sie dem Standpunkte der Schüler angemessen sind, in dies Lehrbuch auf- zunehmen, wird der aufmerksame Leser leicht finden. Mit dem Wunsche, es möge auch diese zweite Auflage sich Gunst und Wohlwollen zu erwerben im Stande sein, übergebe ich sie den Lehrern und Freunden der geographischen Wissenschaft. Frankfurt am Main, den 15. Okt. 1858. Prof. Dr. H. Cassian. Vorrede zur dritten Auflage. Die zweite Auflage dieses Lehrbuchs war rasch vergriffen, da dasselbe in vielen Schulen des In- und Auslandes sich Eingang verschafft hatte. Um so mehr glaubte der Verfasser bei dieser dritten Auflage darauf sehen zu müssen, daß einzelne Irrthümer beseitigt und diejenigen Verbesserungen vorgenommen wurden, welche durch die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit geboten waren. Der Para- graph, welcher die staatlichen Verhältnisse Italiens behandelt, wurde neu bearbeitet, das. Heerwesen Deutschlands in seinen Grundformen ausgenommen, die Erweiterung des französischen Gebiets nachge- tragen und endlich was an neuen Entdeckungen im Gebiet der astro- nomischen Geographie bekannt geworden ist, an Ort und Stelle ein- geschaltet. Möge auch diese dritte Auflage wie die beiden ersten sich die Gunst der Lehrer und Lernenden zu erhalten im Stande sein; dieß wünscht von Herzen der Verfasser. Frankfurt am Main, den 15. März 1861.

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 74

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
74 bcn alljährlich für die französische Kavallerie und reilende Artillerie in Hol- stein, Oldenburg, Hannover und Mecklenburg ausgekauft, während die deutsche Reiterei sich durch Ankäufe aus Polen, Rußland uitd Ungarn mit Pferden rekrutirt. Die Bienenzucht wird namentlich in der Lüneburger Haide stark betrieben; die westfälischen Schinken und Hommerschen Gänse sind beliebte und gesuchte Handelsartikel geworden. Sächsische und schlesische Wolle stellt man jetzt über die spanische. B. Die Deute. Von den 46 Millionen Menschen, welche Deutschland bewohnen, ge- hören fts dem germanischen Volksstamme an; diese reden im Norden die nieder- oder plattdeutsche, im Süden die oberdeutsche Sprache. Die letztere kommt dem Schrift- oder Hochdeutschen am Nächsten, welche gegen- tvärtig fast allen Deutschredenden geläufig ist. '/5 der gesammten Bevölkerung sind Slaven, welche in Pommern, Schlesien, Sachsen, Böhmen und Mäh- ren wohnen, verschiedene Namen führen und verschiedene slavische Mund- arten sprechen. Eine halbe Million Juden lebt in den einzelnen Bundesstaateit zerstreut. 23 Mill. Deutsche bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, diese bewohnen vorzugsweise den Süden, während die Protestanten mehr dem Norden angehören und auf 20 Millionen Seelen sich belaufen. Der deutsche Volkscharakter ist im Norden und Süden des Landes nicht ganz gleich. Tie Bewohner des Nordens sind stärker, größer und ruhiger; die des Südens feuriger, energischer und lebhafter. Im Allgemeinen zeichnet sich der Deutsche durch Ernst, Gründlichkeit, Beharrlichkeit und Ge- müthlichkeit vor andern Völkern aus. Deutscher Fleiß und deutsche Treue werden überall anerkannt. Der Teutscken Gelehrftmkeit, Scharfsinn und Ersindungsgeist haben die wichtigsten Entdeckungen herbeigeführt und dem Deutschen in allen Landen die gebührende Anerkennung verschafft. Daß die Deutschen in politischen und kirchlichen Dingen nie einig gewesen, ist eine traurige Wahrheit. Zu den wichtigsten Erfindungen, welche in Deutschland gemacht wurden, sind folgende zu zählen: das Lumpenpapier, das Schieß- pulver, die Buchdruckerkunst, die Erdkugeln oder Globen, die Taschenuhren, das Spinnrad, die Luftpumpe, die Lithographie re. Die größten Astronomen, welche zuerst die Bewegung der Erde gelehrt und bewiesen haben, sind Deutsche gewesen; die meisten Planeten sind von Deutschen entdeckt worden. Die deutsche Industrie ist in allen Zweigen Vortheilhaft bekannt. Schlesische, böhmische und westfälische Leinwand ist anerkannt die beste und solideste; baumwollene und wollene Tücher, Seidenmanufakturen, Eisen- und Stahlwaaren, Teppiche, Spiegel, chirurgische, mathematische und physikalische Iitstrumente wandern oft nach Paris und London, um dann als echt fran- zösische und englische Waaren zu einem recht hohen Preis verkauft und oft in Deutschland wieder eingeführt zu werden. Tie Klaviere und Flügel von Wien, Augsburg, Stuttgart, Prag rc., die Violinen und Blasinstrumente aus Tyrol, Böhmen und Sachsen, die Schwarzwälder Uhren, die Augsbur- ger, Hanauer und Pforzheimer Gold- und Silberarbeiten haben von je im In- und Auslande den verdienten Ruf zu behaupten getvußt. Die Gläser und Fernrohre, welcke gegenwärtig zu Berlin, München und Wien gefertigt werden, können mit Recht über Alles, was bisher auf diesem Gebiete ge-

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 266

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
266 durch seine Reisewerke um Ethnographie und Zoologie bedeutende Verdienste erworben. Joseph von Russegger (geb. zu Salzburg 1802) widmete sich frühzeitig dem Bergwesen und erwarb sich darin so bedeutende Kenntnisse, daß er 1834, als der Vicekönig von Aegypten sich von Oesterreich tüchtige Männer zu bergmännischer Erforschung seines Landes erbat, zum Chef der Expedition ernannt wurde. Die Gelegenheit benutzte Rufsegger zu Reisen in den Nil- ländern, und legte seine Erfahrungen später in einem sehr gediegenen Reise- werke nieder. Carl Richard Lepsius (geb. zu Naumburg 1813) übernahm 1842, nach- dem er sich bereits durch seine Forschungen auf dem Gebiete der ägyptischen und klassischen Alterthumskunde großen Ruf erworben hatte, die Oberleitung einer von Preußen veranstalteten Expedition nach Aegypten. Die Resultate seiner dreijährigen Reisen und Studien an Ott und Stelle enthalten seine Briefe aus Aegypten und Aethiopien, sowie das Prachtwerk: „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien." Wir müssen noch insbesondere rühmend erwähnen die Reisen von vr. Knoülecher, dem päpstlichen Generalvikar, welcher 1850 dem Bahr el Abiad bis 2° N. B. hinauffuhr, vr. von Heuglin und vr. Reiz, den öster- reichischen Consuln in Chartum (Letzterer ist als Opfer seines Strebens ge- storben; ersterer hat seine Reisen nach Abessinien von 1852 und 1853 so eben veröffentlicht und 1857 eine zweite Reise nach den abessinischeu Küsten- ländern unternommen) und von den Missionären vr. Krapf und Rebmann, welche nicht nur in dem nordöstlichen Afrika, sondern noch weit mehr, seit- dem sie (1844) eine Missionsniederlassung in Mombaz an der Ostküste gründeten, von dem Innern des südlichen Hochafrikas schätzenswerthe Berichte und Karten nach Europa sandten. Sie eindeckten die ersten schneebedeckten Gipfel in Afrika (namentlich den Kilimanjaro und Kenia), und erfuhren auch von den Eingebornen die Existenz des Meeres von Ukerewe. 8) Noch bleiben uns die Verdienste des englischen Misiiouärs Lr. Living- stone um die Erforschung des südlichen Centralafrika's zu erwähnen übrig. Als Missionär nach Kurumau (28 (a0 S. B., 44° Ö L.) geschickt, lebte er 16 Jahre im Innern Afrika's, durchreiste dasselbe 5 Mal, entdeckte den Ngami-See, den Oberlauf des Zambese, den Quilimane, Suga u. a. Er erreichte Loanda an der West- und Quilimane an der Ostküste, beschrieb Land und Leute des ganzen Gebietes, welches er durchreiste, und ist der Ansicht, Südafrika bilde eine Einsenkung; diese werde östlich und westlich von breiten Hochebenen begrenzt, welche allmählich von N. nach S. sich ver- tiefen. Aus Livingstones Höhenangaben des Ngami und Dilolo (3500' bis 5000') läßt sich aber nur schließen, daß Südafrika zwischen 9° — 25° ein großes Hochland ist, dem höhere Berggipfel zur Seite stehen. 1860 hat er abermals eine Entdeckungsreise durch das südliche Afrika angetreten. Während er bis dahin noch immer Misfionszwecke verfolgte, reist er jetzt, 1866, nur als Geograph und Naturforscher.
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